Geschichte, Kultur und Natur: APK-Osterreise

Heinz Schuster ist der unermüdliche Reise-Beirat in unserem Altpfadfinderklub. Regelmäßig kommen unsere Mitglieder und auch Freunde des Klubs in den Genuss, mit ihm eine kleinere oder auch größere Tour anzutreten. Sein jüngstes Projekt war eine Reise in unser Nachbarland Slowenien in der Karwoche.

Der Hintergrund: Unsere Heimatstadt hat geschichtliche Verbindungen zum Isonzotal. Zur Zeit des 1. Weltkriegs bestand in Bruck an der Leitha ein großes, stadt-ähnliches Lager für slowenische Flüchtlinge. Heute ist dieser Ortsteil zu einer Wohnsiedlung geworden, ein sorgfältig gepflegtes Holzkreuz samt Gedenktafel an der Stelle des ehemaligen „Slowenenfriedhofs“ erinnert jedoch nach wie vor an jene furchtbare Zeit. Unsere Osterreise sollte letzten Endes eine Art Brückenschluss über die Jahrzehnte wie auch über Nationen hinweg sein.

Unser Ziel im Isonzotal, oder ortsüblich dolina Soče, war zunächst die kleine Stadt Tolmin. In dem liebevoll betreuten Heimatmuseum konnten wir uns einen Überblick über die regionale Geschichte und Kultur verschaffen. Die Dame am Einlass war mehr als überrascht über die zwölfköpfige Reisegruppe aus Österreich – sie selbst war im Herbst gemeinsam mit einer Delegation aus slowenischen Politikern und Historikern auf einer Gedenkfeier bei uns in Bruck gewesen – und freute sich sehr über den Gegenbesuch.

Mehr über das traurigerweise berühmt gewordene Tal an der slowenisch-italienischen Grenze erkundeten wir im Museum von Kobarid. Herr Josef betonte in seiner ausführlichen und mitreißenden Führung wiederholt sein persönliches Motto „Das Wichtigste ist Frieden!“ Auf einer Wanderung in der Umgebung boten sich neben historischen Mahnmalen auch die Naturschönheiten der heute unter Sportlern beliebten Tourismusregion.

Zwei weitere Stationen begeisterten uns auf unserer abwechslungsreichen Bildungsfahrt in den „Süden“ ebenso: In Maribor erfuhren wir unter anderem einiges über die Geschichte des Weins – und überzeugten uns natürlich selbst von dessen Qualität. Schließlich machten wir noch einen Abstecher in den Nationalpark Plitvicer Seen nach Kroatien, dessen atemberaubende Landschaft uns nachhaltig beeindruckte.
Wieder einmal haben wir auf einer von Heinz hervorragend organisierten Reise viel Neues und Interessantes kennenlernen können. Und so viel sei zum Schluss noch verraten: Sein nächstes Projekt wartet bereits auf die Umsetzung!

Distriktsgildetreffen Süd-Ost

Auch Altpfadfinder oder Gildepfadfinder pflegen Kontakte über den eigenen Ort hinaus. So gibt es immer wieder Einladungen zu Veranstaltungen anderer Gilden oder auch distriktsweite Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch. Am 25. März freuten wir uns über den Besuch von über 30 Teilnehmern aus 11 von 13 Gilden aus unserem Gildedistrikt Süd-Ost.

In einem abwechslungsreichen Tagesprogramm stellten wir den Gästen zunächst das APK-Klublokal samt unserem kleinen Pfadfindermuseum am Hauptplatz vor. Anschließend zeigten ihnen Stadtführerin Traude Roggenbauer und unser Obmann Otto Weintögl die schönsten Ecken der Brucker Innenstadt sowie des Harrachparks. Nach dem Stadtrundgang empfing Elternratsobmann Erwin Wenzel die Besucher zu einer Besichtigung und einer kleinen Stärkung im Pfadfinderheim,
Auch ein ganz besonderer Besucher beehrte uns: Martin Schäffer, der bereits 1934 sein Versprechen in der Brucker Pfadfindergruppe ablegte, reiste aus seiner nunmehrigen Heimat Kirchschlag zu unserem Distriktstreffen an. Wir überreichen ihm einige Erinnerungsstücke der 777-Jahrfeier seiner ehemaligen Heimatstadt Bruck an der Leitha, an der er letzten Sommer nicht teilnehmen konnte.

Selbstverständlich erfreute uns die Teilnahme jeden einzelnen Gildemitglieds an diesem historisch-kulturell geprägten Tag! Auch Distriktsgildemeister Peter Hasenauer bedankte sich für das große Interesse an dem Gildetreffen, das eine weitere Gelegenheit zum Kennenlernen und Vernetzen darstellte. Dass es auch in Bruck eine Gilde – oder mit anderen Worten eben einen Altpfadfinderklub – gibt, ist jedenfalls von Neunkirchen bis Klosterneuburg nun hinlänglich bekannt.

Preisschnapsen im Klublokal

Etliche Bummerl, aber natürlich auch einige schöne Preise wurden bei unserem Schnapsturnier im Zuge eines Klubabends im März ausgespielt. Im Gedenken an unseren stets aktiven Pfadfinderbruder Walter Lukesch, der 2014 verstorben ist, nahmen wir seine Tradition des „Kartendübelns“ wieder auf und verbrachten einen geselligen Abend. Fast-Profis genauso wie blutige Anfänger lieferten einander ein spannendes Turnier.

Nach unzähligen 20-ern und Zudrehern war die Punktetabelle endlich voll ausgefüllt und die Gewinner standen fest: Helmuth Janc, Franz Hemmer und Elisabeth Hable freuten sich über die verdienten Stockerlplätze. Wir gratulieren allen dreien!

Einige der Kiebitze in der Runde sind sogar richtig auf den Geschmack gekommen und haben versprochen, beim nächsten Mal auch live dabei zu sein.

Zeitreise nach Aschirichesprucca

Auch wir feierten im Sommer 2016 den 777. Geburtstag unserer Heimatstadt, und zwar mit einem mittelalterlichen Kräutermarkt. Entlang der alten Stadtmauer bot sich für Kräuterhändler, Köche, Bierbraumönche und Gaukler in entsprechender Gewandung und begleitet von Schafen, Eseln und Hühnern die passende Kulisse. Die zahlreichen begeisterten Besucher wurden unter anderem mit einer Sieben-Kräutersuppe, einem Ritschert aus dem Kessel, Sauerteigbrot und Kräuteraufstrichen sowie mit Kräuterlikören und -limonaden verköstigt.

Mit viel Liebe zum Detail entstand durch lange Vorbereitung unserer Klubmitglieder unter der Mithilfe von Familie und Freunden ein kleiner Marktplatz im historischen Stadtgraben, wo Kräuter zum Mitnehmen in Töpfen, unser neu erschienener Kräuterfolder und selbst geprägte Jubiläumsmünzen erstanden werden konnten. Nahezu alle unsere angebotenen Waren waren selbst aus regionalen Zutaten und nach alten Rezepten hergestellt.